B. Weber: Wappenbuch der Burgergemeinde Bern

Cover
Titel
Wappenbuch der Burgergemeinde Bern.


Autor(en)
Weber, Berchtold; Ryser, Martin
Erschienen
Bern 2003: Stämpfli Verlag
Anzahl Seiten
352 S.
Preis
€ 64,00
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Hans Ulrich Pfister

Die Burgergemeinde Bern führt als einzige öffentlich-rechtliche Institution der Schweiz ein amtliches Wappenregister. Bereits im Jahr 1932 hat sie das «Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern» mit mehr als 1700 Berner Familienwappen herausgegeben. Das im Jahr 2003 erschienene «Wappenbuch der Burgergemeinde Bern» bildet dazu eine Art Fortsetzung, unterscheidet sich aber in mehrfacher Hinsicht von der älteren Publikation. Der Band von 1932 ist schwer, unförmig und nicht gerade benützerfreundlich. Das neue Wap penbuch dagegen weist ein handliches Format auf und orientiert sich an den Bedürfnissen der Leserschaft. Es ist vorzüglich gestaltet und übersichtlich.

Der Autor Berchtold Weber stellt eine kurze, prägnante Einführung in die
Heraldik an den Anfang der Publikation. Eine informative Übersicht über die
Wappentradition in der Stadt Bern und einleitende Bemerkungen zur Neuausgabe schliessen an. Der Hauptteil enthält 13 Berner Zunft- und Gesellschaftswappen, drei Wappen privater burgerlicher Vereinigungen und 1176 Familienwappen, die alle farbig wiedergegeben und mit Erläuterungen versehen sind. Während in den Band von 1932 auch Wappen ausgestorbener Familien auf genommen wurden, beschränkt sich das neue Werk auf die Wappen der noch lebenden Burgerfamilien.

Die sauberen, gefälligen Wappenzeichnungen stammen von Martin Ryser. Die Familien wappen werden in alphabetischer Reihenfolge präsentiert, je vier Wappenschilde pro Seite. Die erläuternden Texte sind unmittelbar neben jedem Wappen angeordnet und enthalten die zur Identifi kation der Familien notwendigen Angaben (Familienname, Einbürgerungsjahr, frühere Herkunft, Zunftzugehörigkeit), die Beschreibung der Wappen in Worten (Blasonierung) sowie Hinweise auf die Herkunft und Deutung der Wappen. Die Wiedergabe der Blaso nierungen bildet einen grossen Fortschritt und Qualitätssprung gegenüber dem alten Wap penbuch. Mit der präzisen Beschreibung aller Wappen in heraldischer Fachsprache hat der Autor eine ausgezeichnete Leistung erbracht.

Von den im neuen Wappenbuch vertretenen Familien hat die Mehrheit das Berner Burgerrecht erst nach dem Erscheinen des Wappenbuchs von 1932 erworben. Ein grosser Teil der dargestellten Wappen gehört Familien, die ihren Ursprung auf der Berner Landschaft haben. Unter den Nichtbernern sind Familien mit Herkunft aus den Kantonen Aargau und Zürich am meisten vertreten, aber auch zum Beispiel 12 Tessiner Familien befi nden sich darunter. Der Nutzen des neuen Nachschlagewerkes reicht damit weit über den Kanton Bern hinaus.

Zitierweise:
Hans Ulrich Pfister: Rezension zu: Weber, Berchtold; Ryser, Martin: Wappenbuch der Burgergemeinde Bern. Herausgegeben von der Burgergemeinde Bern, Bern, 2003 (Schriften der Burgerbibliothek
Bern), 352 S., ill. Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 67, Nr. 1, Bern 2005, S. 65f.

Redaktion
Zuerst veröffentlicht in

Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 67, Nr. 1, Bern 2005, S. 65f.

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